Kuba 1984
Nach 12 stündigem Flug und zehnstündiger Busfahrt über katastrophale Strassen mit einem Bus ohne Federn kamen wir in dem kleinen Fischdorf Jucaro an. Hier wartete ein Versorgungsschiff auf uns und brachte uns nach nochmals 10 Stunden endlich zum Hotelschiff, inmitten der Gärten der Königin. Versorgungsengpässe und Organisationschaos wurden durch großartige Natur und Kameradschaft wettgemacht. Wir hatten zwei Boote zum Fischen zur Verfügung. Diese waren ziemlich runtergekommen und auch die Angelausrüstung hatte schon bessere Tage gesehen. Ruten und Rollen aus den 50er Jahren und mit jeder Menge Alterspatina versehen. Wir wandelten auf den Spuren von Ernest Hemingway. Sein langjähriger Guide "Mr.Blakerman" stand uns immer mit Rat und Tat zur Seite. Wir fingen hauptsächlich Barrakudas. Einige von beeindruckender Größe, meistens auf Fetzen von kleineren Artgenossen. Wir hatten uns in zwei Teams aufgeteilt und der tägliche Wettbewerb lautete "wer fängt mehr Barrakudas?" Alle Fische wurden verwertet, da mangels Verpflegung alles verwertet wurde, was essbar war. Aber auch Permits, Travallys, Sailfish und sogar einen Rochen konnten wir fangen. Mit leichtem Gerät direkt vom Hotelschiff war das ein ziemlicher Spaß. Hier wurde unsere Leidenschaft für das Hochseefischen geweckt. Nachts hörten wir öfter Salven von Maschinenpistolen. Soldaten und sonstige zwielichtige Gestalten machten Jagd auf Krokodile. Auf der Rückfahrt sahen wir die Häute in großen Säcken verpackt auf dem Boot liegen. Muss wohl ein sehr einträgliches Geschäft gewesen sein.
Nach 7 Tagen ging es wieder zurück aufs Festland nach Moron. Endlich wieder vernünftiges Essen und ausreichend Getränke. Dachten wir. Hauptnahrungsmittel und Spezialität des Hauses war Krokodil in allen Variationen. Wenigstens war die Versorgung mit Bier gesichert. Als "Alemania Capitalista" waren wir überall herzlich willkommen. Im "Parque National de Lagune de Leche" ging es auf Black Bass. Mit "Flats Boats" ging es durch die Mangroven-Wälder. Mit langen Gummiwürmern wurden einige schöne Exemplare gefangen. Auch ein kleiner Tarpun konnte gefangen werden. Die uns vorhergesagten großen Schwärme von Tarpuns ziehen aber nur von Mai bis Juni durch dieses Gebiet. Wir aber waren im November dort. Eine große Anzahl von Krokodilen machte uns das Angeln auch nicht leichter. Wenn man zu spät aus den Mangroven rauskam, wurde man sprichwörtlich von den Moskitos aufgefressen. Trotz Totalvermummung konnten wir die Stiche nicht mehr zählen. Klaus holte sich hier mit der Maleria Tropicana ein lebenslanges Souvenir.
Nach 5 Tagen ging es dann mit 10 stündiger Busfahrt wieder zurück nach Havanna. Hier konnten wir einen Abend entpannen bevor es dann am nächsten Tag wieder nach Deutschland ging.
Bilder-Berichte Reisen | Kuba 1984